Tag 1 - Sprache Verbindet

Sprache ist Ausdruck für die Wahrnehmung und Interpretation von Welt und Vielfalt. Sie kann Identität stiften und Zugehörigkeit schaffen und ist somit zentrales Moment auf dem Weg zu einer inklusiven Hochschule. Wie kann an der Universität eine inklusive Sprachpraxis etabliert werden, die alle Mitglieder der Universität angemessen repräsentiert und einbezieht – ohne zu diskriminieren?

Keynotes

9:30 Uhr - 12:30 Uhr
Hörsaalzentrum CP1, Hörsaal 1

Markt der Möglichkeiten

12:00 Uhr - 14:00 Uhr
Hörsaalzentrum CP1, 1. OG

Workshops

14:00 Uhr - 17:00 Uhr
Verschiedene Orte am Campus Poppelsdorf und teilweise online.

Anmeldung und Zeitraum

Datum

Mittwoch, 22. Mai 2024
09:30 Uhr - 17:00 Uhr

Ort
Hörsaalzentrum CP1, Friedrich-Hirzebruch-Allee 5, 53115 Bonn

Anmeldung
Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei

Keynotes

9:30 Uhr - 12:30 Uhr 
Hörsaalzentrum CP1, Hörsaal 1

Portrait von Prof. Dr. Karim Fereidooni
© RUB, Marquard

“Diskriminierungserfahrungen an der Universität“

Prof. Dr. Karim Fereidooni, Ruhr-Universität Bochum

In diesem Vortrag geht Prof. Dr. Karim Fereidooni auf empirische Forschungsbefunde zum Thema Diskriminierungserfahrungen von Studierenden der Ruhr-Universität Bochum ein. Der Fokus des Vortrags liegt auf der Frage: Warum und in welcher Hinsicht werden Studierende diskriminiert und wie wirken sich diese Erfahrungen auf ihre Studien- und Lebenszufriedenheit aus? Abschließend werden Maßnahmen vorgestellt, die dem Diskriminierungsschutz dienen.

Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung.

Weitere Informationen auf http://www.sowi.rub.de/sowifd/ und http://www.karim-fereidooni.de/

"Die englische Sprache kennt keine Genderei"? – Gender-inklusive Sprache im Englischen und Deutschen

Hanna Bruns, Universität Bonn

Das Dissertationsprojekt von Hanna Bruns beschäftigt sich mit den Veränderungen im Gebrauch von und den Einstellungen zu geschlechterinklusiver Sprache im Kontext der jüngsten (Ent-)Demokratisierungsprozesse in Deutschland, Großbritannien und den USA. Zu diesem Zweck betrachtet sie die komplexen Verbindungen zwischen Sprachgebrauch, Spracheinstellungen, Sprachstrukturen sowie die soziokulturellen Kontexte, in denen Sprache verwendet wird.

In dieser Präsentation werden die genannten Elemente einzeln sowie im Kontext betrachtet und somit ein Vergleich zwischen der englischen und deutschen Sprache aufgestellet.

Spezifisch werden zu diesem Zweck Umfragedaten beleuchtet, die einen breiten Überblick über die Begründungen der individuellen Einstellungen zu gender-inklusiver Sprache liefern und aufzeigen, weshalb dieses Thema oft solch starke Emotionen hervorruft. Zusätzlich geben die analysierten Daten Aufschluss darüber, wie der sprachliche Unterschied zwischen Deutsch und Englisch von den Teilnehmenden wahrgenommen wird und welchen konkreten Einfluss Spracheinstellungen auf sprachliche Nutzung hat.

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© Thomas Esser

Hanna Bruns (sie/ihr) schloss 2019 ihren Master in Applied Linguistics an der Universität Bonn ab. Derzeit promoviert und arbeitet sie an derselben Universität. Ihre Forschungsinteressen befinden sich in den Bereichen Queer Linguistics, Sprachwandel und Diskursanalyse. In ihrer Promotion befasst sie sich mit soziolinguistischen Veränderungen im Gebrauch von und Einstellungen zu geschlechtergerechter Sprache im Englischen und Deutschen.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Ted Richthofen

“Trans* Dress and Fashion. Meanings for Dress.”

Ted Richthofen, Universität Bonn

"Being trans can include medical intervention to help better achieve desired sexual characteristics, such as through surgeries and taking hormones. However, this is not a requirement for being trans, nor always the end goal of transgender individuals. One of the most obvious outward-facing symbols of gender identity is the clothing that a person chooses to wear. Clothing can “fix us into the gendered space we occupy on a daily basis as we get dressed or [...] it can function as the means by which gender is slipped on and off” (Suthrell 2004, 2-3). In essence, all societies have certain categories for dress that aim to help the viewer determine the sex of the individual, and therefore, what gender role they inhabit in society. The ways in which gender is produced and perceived through a person’s clothing creates assumptions about their sex (Reilly and Barry 2020). Clothing hence becomes a performative symbol for a constructed biological reality. One of the first things a transgender person will alter about their gender performance in their goal to transition to another gender is their wardrobe [...]. This chapter explores the ways in which trans individuals utilize fashion in gender expression, how diverse bodies challenge the fashion industry to be more inclusive, and it interrogates the way in which the fashion industry's strict adherence to the gender binary is to the detriment of both cis- and transgender people alike."

Ted Richthofen, from Denver, Colorado, USA, is currently writing his PhD and lecturing in the North American Studies program as part of the larger Institute for Celtic, English, and American Studies department at the University of Bonn. His PhD and main research interests deal with criminality, gender, and Alcohol Prohibition in the early 20th century US West. However, as a transgender man, Ted is continually interested in utilizing his academic interests in an activist way by writing articles on the side about trans issues. Otherwise, he enjoys his time writing fiction, hiking, and spending time with his dogs and spouse.


Markt der Möglichkeiten

In der Mittagspause haben Sie die Möglichkeit, von 12:00 bis 14:00 Uhr den Markt der Möglichkeiten zu besuchen. Der Markt stellt mehrere wichtige Akteure zum Thema Vielfalt an der Universität Bonn vor, die Sie gerne dort kennenlernen können.

Die folgenden Stellen sind vertreten:

Ihr könnt außerdem wieder unsere beliebten Chancengerechtigkeit-Jutebeutel bedrucken lassen, diesmal in neuem Design! Der Siebdruck wird durchgeführt von Johannes Mechler.

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© Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität

Workshops

Gruppe von Menschen arbeitet an einem Tisch, von oben aufgenommen
© Colourbox

Why Words Matter in Academia: Challenges and obstacles, policies and solutions

Sprache: Englisch
Ort: Hörsaalzentrum CP1, Raum 0.022/0.023

Language in academia serves various communication purposes, from disseminating research findings to instructing students and sharing administrative information. However, it's inherently ideological. How can institutions promote diversity in research and teaching and work against exclusionary language use? This workshop explores challenges and solutions, using the BCDSS as a case study. We'll discuss its Antidiscrimination Policy, urging members to reflect on language use, and its Language Policy, embracing linguistic diversity. By sharing policy development experiences, we aim to foster inclusivity and reflection in academia.

Referent*innen: Imogen Herrad und Dima Al-Munajed vom Cluster Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (BCDSS)

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© Universität Bonn
Gruppe von Menschen arbeitet an einem Tisch, von oben aufgenommen
© Colourbox

Forum-Theater

Improvisationstheater zum Erlernen von Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung

Sprache: Deutsch
Ort: Hörsaalzentrum CP1, Hörsaal 2

Forum Theater bietet spielerisch eine interaktive Möglichkeit, sich mit sozialen Konflikten auseinanderzusetzen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.. In diesem Workshop werden Elemente des Forum Theaters genutzt, um kollektives Lernen zu ermöglichen und gemeinsam Rassismus kritisch zu hinterfragen. Durch interaktive Übungen werden verschiedene Perspektiven erkundet.

Referentin: Ana Valeria González (she/her) ist Regisseurin, Performerin und Theaterpädagogin im freien Theater. Ihr Fokus liegt auf biografischem, emanzipatorischem und partizipativem Theater. Sie identifiziert Alltagskonflikte im künstlerischen Prozess, um neue Perspektiven zu schaffen. Gesellschaftliche Diskrepanzen und diskriminierungskritische Arbeit sind zentrale Themen, die sie inspirierend ins Theater integriert.

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© Colourbox

Sprache und Inklusion - Ein Blick in den universitären Sprachalltag

Workshop zu diskriminierungssensibler Sprache mit Erarbeitung von Handlungsansätzen

Sprache: Deutsch
Ort: Hörsaalzentrum CP1, Raum 0.020

Sprache prägt die Sicht auf unsere Welt und so auch das Miteinander in unserer Gesellschaft. Je nach dem wie wir jemanden oder etwas benennen, können wir Menschen ein- oder ausschließen. Das kann einen elementaren Einfluss auf die alltägliche Arbeit von Hochschulen haben. Ob in der Zusammenarbeit mit Kolleg:innen und Student:innen oder durch Publikationen, Sprache schwingt in jedem Arbeitsbereich dieser Institutionen mit. Deshalb ist es gerade für Hochschulen als Bildungseinrichtungen wichtig, sich mit dem Thema „Sprache und Inklusion“ auseinanderzusetzen. Was bedeutet es durch Sprache in einer Universität auszuschließen und woran kann dies festgemacht werden? Gibt es Ansätze, Sprache in der Universität Bonn inklusiver zu gestalten? Diesen Fragen versucht der 3-Stündige Workshop nachzugehen.

Referent: Sho Tatai (He/Him) - Diversity Berater, -Trainer-, -Coach & -Speaker 

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© Colourbox

Hate Speech im Netz – Identifikations- und Handlungsstrategien

Sprache: Deutsch
Ort: Online via Zoom

Das Internet und die sozialen Medien bieten viele Vorteile, die wir im Alltag für uns nutzbar machen, aber uns begegnen dort auch Diskriminierung, Hasskommentare, Desinformation, Verschwörungserzählungen - und das tagtäglich. Doch was können wir dagegen tun? Wie können wir digitale Gewalt erkennen und ihr aktiv begegnen?

Der Workshop möchte die Teilnehmer*innen für Hate Speech im Netz sensibilisieren und sie mit Argumenten, Tools und Wissen ausstatten, um Hate Speech und diskriminierende Handlungen im Netz zu identifizieren sowie verschiedene Handlungs- und Umgangsstrategien kennenzulernen. Daran anschließend zielt der Workshop darauf ab, die Teilnehmenden darin zu bestärken, digitalem Hate Speech entgegenzutreten und so digitale, aber auch analoge Zivilcourage zu entwickeln.

Referentin: Patricia Oulehla, Friederike Hobein (Trainer*innen für politische Bildung)

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© Colourbox

Grundlagen der Anti-Bias Bildung mit dem Schwerpunkt „Ableismus“

Sprache: Deutsch
Ort: Hörsaalzentrum CP1, Raum 0.021 und Online via Zoom

Hochschulen sind keine diskriminierungsfreien Räume. Antidiskriminierung und soziale Inklusion sind nicht automatisch gegeben, wenn eine Universität Studierende aus verschiedenen Nationen betreut. Die verschiedenen Formen von Diskriminierung, inklusive Ableismus, sind systemische Probleme und nicht nur eine Reihe von Vorfällen. Mit diesem Thema sind wir alle konfrontiert – sei es als Täter*in oder Opfer, als Lehrende oder als Studierende. 

Das Konzept der Anti-Bias Bildung bietet einen konstruktiven Umgang mit offenen und verdeckten Vorurteilen und Diskriminierungsmechanismen. Es handelt sich um eine politische und handlungsorientierte Strategie, die sich auf verschiedene Formen der Diskriminierung und ihr Zusammenwirken auf Individuen oder Bevölkerungsgruppen konzentriert, die unter anderem auf Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, wirtschaftlicher Klasse, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung und Religion basieren können (Intersektionalität). Dabei spielt die kritische Auseinandersetzung mit Einstellungen, Macht und Ideologien der Überlegenheit und Unterlegenheit eine zentrale Rolle.

Nach einer kurzen grundlegenden Einführung in den Anti-Bias Ansatz fokussiert der interaktive Workshop auf das Thema „Ableismus“ und diesbezügliche diskriminierungssensible Sprache bzw. Handlungsstrategien im Umgang mit diskriminierenden Äußerungen und Handlungen.

Referent: Dr. phil. Prasad Reddy, ZSIMT (Zentrum für soziale Inklusion, Migration und Teilhabe)


Kontakt und Organisation

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Julia Lindenberg

Projektkoordination Inklusion und Teilhabe

Dechenstraße 3-11

53115 Bonn

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Naomi Salbert

Referentin für Diskriminierungsschutz

Dechenstraße 3-11

53115 Bonn

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Jukka Jokela

Referent für Diskriminierungsschutz

Dechenstraße 3-11

53115 Bonn

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