Diversitätsstrategie 2025-2030
Die Diversitätsstrategie der Universität Bonn ist eng mit der Exzellenzstrategie verknüpft. Sie wurde in Kooperation mit Mitgliedern aller Statusgruppen an der Universität erarbeitet und dient als Handlungsanleitung für zukünftige Maßnahmen im Bereich Chancengerechtigkeit und Diversität. Hier stellen wir die wichtigsten Punkte kurz vor.
Handlungsfelder und intersektionale Ausrichtung
In diesen sechs strategischen Handlungsfeldern sollen die Maßnahmen der fünf Themenschwerpunkte felderübergreifend und intersektional Anwendung finden.
Struktur und Infrastruktur
Eine diversitätsbewusste Gestaltung der Strukturen und Infrastruktur der Universität umfasst u.a. bauliche, digitale und soziale Aspekte, die kontinuierlich angepasst werden.
Studium und Lehre
Voraussetzungen für einen möglichst
erfolgreichen Bildungsverlauf sind die Überwindung struktureller Barrieren sowie eine diversitätssensible Lehrkultur.
Forschung und Transfer
Diversität soll bei der Ausarbeitung von
Forschungsprojekten mitbedacht werden: Die so entstehende
Perspektivenvielfalt fördert Kreativität, Innovation und
wissenschaftliche Exzellenz.
Führung und Karriereentwicklung
Um divers zusammengesetzte Teams gut führen zu können, sind Kommunikationsgeschick, Empathie und eine klare Haltung zu Antidiskriminierung gefragt. Eine machtsensible Perspektive soll Abhängigkeitsverhältnisse berücksichtigen.
Beratungs- und Unterstützungsangebote
Beratungs- und Unterstützungsangebote sind elementar, wenn es um den Ausbau von Chancengerechtigkeit
geht. Durch individuelle Unterstützung können strukturelle Benachteiligungen abgemildert werden.
Kommunikation und Partizipation
Durch eine transparente, diversitätssensible und zielgruppenorientierte Kommunikation wird das gegenseitige Vertrauen gestärkt. Um Partizipation zu ermöglichen, sollen alle Statusgruppen aktiv in Prozesse eingebunden werden.
Fünf Themenschwerpunkte
Antidiskriminierung
Antidiskriminierungsarbeit ist ein zentrales Element der Diversitätsstrategie, da sie die Grundlage für ein gerechtes und inklusives Umfeld bildet. Dies betrifft Merkmale wie rassistische Zuschreibungen, ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Lebensalter, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft, sowie deren intersektionale Überschneidungen.

Exemplarische Erfolge
- Antidiskriminierungsrichtlinie
- Rassismuskritische Beratung
- Awareness-Konzept für Veranstaltungen
Ziele
- Förderung von Antidiskriminierung und Opferschutzmaßnahmen
- Weiterentwicklung und Stärkung der Beratungsstrukturen und -praxis in Hinblick auf Antidiskriminierung
- Förderung einer diskriminierungssensiblen Hochschulkultur
- Verbesserung der Karrierechancen durch diversitätssensible Strukturen

Bildungsgerechtigkeit
Beim Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit stehen Maßnahmen zur Verbesserung des Hochschulzugangs sowie Unterstützungsangebote im Studien- bzw. Promotionsverlauf im Mittelpunkt.
Exemplarische Erfolge
- Stipendienprogramm “Pathways to Research”
- Veranstaltungsreihe „Ressourcenstark durchs Studium“
- Junge Uni mit Programmen wie Kinderuni und „Fördern, Fordern, Forschen (FFF)“
Ziele
- Transparenz und Koordination zu Stipendien und Studienfinanzierung
- Ausbau der Förderung von Erstakademiker*innen
- Fokus auf Integration internationaler Studierender und Promovierender
- Fortschreibung Fördermaßnahmen Studium
Familiengerechtigkeit und
Vereinbarkeit
Indem gezielte Unterstützung für Universitätsmitglieder mit Familienverpflichtung angeboten wird, soll die Vereinbarkeit von Studium bzw. Arbeit und Care-Arbeit/Familie stetig verbessert werden. Die Entwicklung, Koordinierung und Umsetzung der Angebote wird durch das Familienbüro geleistet.

Exemplarische Erfolge
- Dauerhafte Zertifizierung „familiengerechte hochschule“
- Kurzzeitunterstützung für studierende und promovierende Eltern in Abschlussphasen
- Eltern-Kind-Räume
Ziele
- Verbesserung der Unterstützung von Studierenden mit Care-Aufgaben
- Förderung der Vereinbarkeit von Beruf, Wissenschaft und Familie
- Anerkennung von Care-Aufgaben während der Qualifikationsphase
- Verankerung einer familienorientierten Führungskultur
- Zielgruppengerechte Unterstützung internationaler Studierender und Wissenschaftler*innen mit Familie

Geschlechtergerechtigkeit
Um eine gerechte Teilhabe aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten zu verwirklichen, fördern wir die Gleichstellung von Frauen mit dem Ziel der Parität sowie die verstärkte Berücksichtigung von trans*, inter* und nichtbinären Personen in Wissenschaft und Verwaltung.
Exemplarische Erfolge
- Erhöhung des Anteils der Professorinnen und Erreichung des 30%-Ziels
- Kostenfreie Menstruationsprodukte für Studierende
- Zertifikat „Gender Studies“
Ziele
- Erhöhung des Anteils der Professorinnen auf 33%
- Förderung geschlechtergerechter Karrieren
- Förderung eines sichereren Campusumfelds durch die Förderung von Awareness für geschlechtliche Vielfalt und Diskriminierungsprävention
- Förderung der Genderforschung und geschlechtergerechter wissenschaftlicher Praxis
Inklusion und Teilhabe
Durch den Abbau von physischen, digitalen, sprachlichen, organisationalen sowie einstellungsbedingten Barrieren sollen die Rahmenbedingungen für Studierende, Forschende, Lehrende und Beschäftigte mit Behinderung oder chronischer Erkrankung fortlaufend verbessert werden.

Exemplarische Erfolge
- Projekt „InklusionsGuides“
- Leitfaden für Barrierefreie Social Media
- DiCe-Projekt „Quick Wins für digitale Barrierefreiheit“
Ziele
- Verbesserung der physischen Barrierefreiheit
- Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit
- Ausbau von Unterstützungsangeboten, Lehre und Forschung
- Fachspezifische Evaluation und Optimierung der Vergabe von Nachteilsausgleichen
- Barrierefreie Kommunikation
Exzellenz durch Diversität
Das „Leitbild für Chancengerechtigkeit und Diversität“ aus dem Jahr 2023 betont, dass wissenschaftliche Spitzenleistung und ein diskriminierungssensibles Umfeld untrennbar miteinander verbunden sind. Es definiert Antidiskriminierung, Bildungsgerechtigkeit, Familiengerechtigkeit und Vereinbarkeit, Geschlechtergerechtigkeit sowie Inklusion und Teilhabe als Schwerpunktthemen für die weitere Organisationsentwicklung und Strategieerarbeitung an der Universität Bonn in den Bereichen Chancengerechtigkeit und Diversität. Die Diversitätsstrategie 2025-2030 ist eng mit der universitätsweiten Exzellenzstrategie verzahnt: Exzellenz wird nicht nur als akademische Spitzenleistung verstanden, sondern als gelebte Kultur der Chancengerechtigkeit.

We invest in people
Durch die Verbindung von „We invest in people“ mit der Diversitätsstrategie schaffen wir eine zukunftsweisende und innovationsorientierte Grundlage für Spitzenforschung und stärken die Universität als inklusiven und attraktiven Standort.

We foster networks
Entsprechend des Leitgedankens „BRIDGES“ bilden wir auf Grundlage der Diversitätsstrategie inklusive interne und externe "Netzwerke für Teilhabe, individuelle Vielfalt, Anerkennung und Wertschätzung".

We create impact
Vielfalt bereichert die Wissenschaft und hilft dabei, Lösungsmöglichkeiten für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Die Diversitätsstrategie soll dazu beitragen, die Exzellenz der Forschung durch Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion zu stärken.
Kontakt
Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität
Die Stabsstelle unterstützt und berät das Rektorat bei der (Weiter-)Entwicklung von Konzepten zur Förderung von Chancengerechtigkeit und Diversität.
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Diversität
Hier stellen wir das Leitbild der Universität Bonn und unsere Arbeit als Stabsstelle vor.
Antidiskriminierung und Inklusion
Informationen und Angebote zu Antidiskriminierung und Inklusion und Teilhabe finden Sie hier.
Förderprogramme
Hier finden Sie Informationen zu den Förderprogrammen Pathways to Research und STEP.