Quick Wins für Digitale Barrierefreiheit
Ein Projekt mit dem Digital Science Center (DiCe)

Für mehr Digitale Barrierefreiheit an der Uni Bonn

In dem Projekt werden Erkenntnisse aus der Teilnahme der Universität Bonn am DH.NRW-Projekt "Kompetenzzentrum Digitale Barrierefreiheit" auf die Strukturen der Uni Bonn übertragen. Neben dem Monitoring digitaler Barrieren wurden kurzfristig und ressourcensparend umsetzbare Ziele, sogenannte Quick-Wins, definiert. Diese werden sukzessive im Projekt umgesetzt und zahlen langfristig auf eine verbesserte digitale Barrierefreiheit der Uni Bonn ein. Mit Abschluss des Projektes soll ein Konzept für ein langfristiges Monitoring digitaler Barrierefreiheit an der Uni Bonn vorliegen.

Was bedeutet Digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit meint, dass Anwendungen der Informationstechnik so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen mit und ohne Behinderungen genutzt werden können. Die Anforderungen an die Barrierefreiheit werden gesetzlich (durch die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung BITV, das Behinderdengleichstellungsgesetz BGG und das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz BFSG), sowie durch Richtlinien wie der Europäischen Norm (EN) 301 549 und den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) festgelegt.

Demnach müssen digitale Anwendungen für eine ausreichende Barrierefreiheit nach folgenden Prinzipien gestaltet sein:

Zitat: „For most of us, technology makes things easier. For a person with disabilities, it makes things possible.” / "Für die meisten von uns werden Dinge durch Technologie einfacher. Für Menschen mit Behinderung werden Dinge dadurch erst möglich." (Judy Heumann, 2020)
© Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität

Wahrnehmbar

Inhalte werden so dargestellt, dass sie von unterschiedlichen Gruppen von Nutzenden wahrgenommen werden können. Für rein visuelle oder auditive Inhalte werden Alternativen angeboten, die den Inhalt über einen jeweils anderen Sinn zugänglich machen.

Bedienbar

Digitale Anwendungen müssen so gestaltet sein, dass alle Inhalte und Funktionalitäten von unterschiedlichen Gruppen von Nutzenden auf verschiedene Weise angesteurt und bedient werden können.

Verständlich

Alle Inhalte der Webseite müssen leicht verständlich sein. Es soll für alle Nutzenden leicht erkennbar
sein, wie die Webseite zu nutzen ist.

Robust

Alle Elemente und Inhalte der Webseite müssen so gestaltet sein, dass sie mithilfe von assistiven
Technologien an die Bedarfe der Nutzenden anpassbar sind.


Worum geht es im Projekt "Quick Wins für Digitale Barrierefreiheit"?

Im Projekt „Quick Wins für Digitale Barrierefreiheit“ werden Maßnahmen und Strategien für mehr digitale Barrierefreiheit in IT-Anwendungen der Universität Bonn entwickelt. Hierzu soll zunächst mithilfe von automatisierter Testsoftware, sowie im Selbsttest, der aktuelle Stand der Barrierefreiheit ermittelt und dokumentiert werden. Für die Umsetzung der Ziele wurden einzelne Arbeitspakete („Quick Wins“) definiert. Diese sollen innerhalb eines Jahres (bis April 2026) umgesetzt werden.

Aufnahme eines HRZ Severs
© Volker Lannert / Universität Bonn

Beiteiligte Stellen

Beteiligt sind neben der Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität (Projektleitung) und dem Digital Science Center Projektkoordination):

Als Lenkungsgruppe fungiert das DiCe-Gremiun Services & Infrastruktur.

Fachlich beraten wurde das Projekt durch Prof. Dr. Adrian Hermann.


Vier definierte Quick Wins

Folgende Quick Wins wurden definiert und werden sukzessive umgesetzt.

01.

Feedbackmechanismus

Es wird ein Feedbackmechanismus konzipiert und implementiert,  der es Nutzenden ermöglicht, digitale Barrieren zu melden. Über einen Link im Footer (neben Datenschutz und Impressum) ist diese Funktion ab dem 8.10.25 von allen Webseiten der Uni erreichbar sein. Nutzende können dort über ein Kontaktformular digitale Barrieren anonym oder unter Angabe von Kontaktdaten melden und bei Bedarf Informationen oder Inhalte in barrierefreier Form anfragen.

Die Anfragen werden von der Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität bearbeitet oder an die jeweils für die entsprechende Seite zuständige Stelle weitergeleitet.

Ziele & Nutzen

  • Gezieltere Behebung bestehender digitaler Barrieren durch Feedback von Nutzenden
  • Nachhaltiges Monitoring und Ableiten von Maßnahmen für die Zukunft

02.

Checkliste und Leitfaden für Redakteur*innen

Ein erster Schritt in Richtung einer barrierefreien Webseite besteht darin, Redakteur*innen zu sensibilisieren, so dass sie neue Seiten möglichst barrierefrei erstellen. Auf Basis der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG-Richtlinien) und bereits bestehender Leitfäden wurden zentrale Kriterien herausgearbeitet, die insbesondere bei der redaktionellen Arbeit mit Plone CMS auf den Seiten der Universität Bonn zu berücksichtigen sind.  

Aus den ermittelten Kriterien wurden anschließend zwei Dokumente erstellt: eine knappe und pragmatische Checkliste und ein ausführlicher Leitfaden mit Erläuterungen und Beispielen zu jedem Kriterium. Die beiden Dokumente werden universitätsintern veröffentlicht und sollen Redakteur*innen helfen, IT-Anwendungen und Dokumente zukünftig inhaltlich barrierefrei zu gestalten.

Ziele & Nutzen

  • Großflächige Verbesserung der Barrierefreiheit durch Vermeidung redaktioneller Barrieren
  • Sensibilisierung der Redakteur*innen für das Thema
  • Nebeneffekt: Verbesserung der Webseiten-Qualität

03.

Mustererklärung zur Barrierefreiheit

Neben dem aktiven Abbau von Barrieren ist es wichtig, den aktuellen Stand der Barrierefreiheit transparent zu machen und noch bestehende Barrieren sowie Maßnahmen zur Problemlösung zu kommunizieren. Unter dem Button Barrierefreiheit m Footer (Quick Win 1) ist daher auch eine Barrierefreiheitserklärung zu finden. Im Rahmen des Projektes wird die vorhandene (automatisch von Plone gernerierte) Erklärung zur Barrierefreiheit aktualisiert und aktuell noch vorhandene Barrieren werden dokumentiert.

Für die Auflistung noch bestehender Barrieren werden diese mithilfe von Selbsttest sowie dem Einsatz von automatisierter Test-Software ermittelt.

Ziele & Nutzen

  • Transparente Kommunikation des aktuellen Stands in Bezug auf die Barrierefreiheit und entsprechender Maßnahmen
  • Durchführung manueller und automatisierter Testverfahren auf den Seiten der Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität und Prüfung der Übertragbarkeit auf andere Uni Bonn Seiten
  • Erarbeiten einer Mustererklärung zur Barrierefreiheit

04.

Templates und Klickanleitungen

Der vierte Quick Win beinhaltet Überlegen, wie Barrieren, die durch nicht-barrierefreie PDF-Dateien entsehen, vermieden werden können. Mittels der Nutzung bereits bestehender Leitfäden sollen Vorlagen, Templates und Klickanleitungen erstellt werden für eine möglichst barrierefreie Gestaltung von Dokumenten. Bestehende Vorlagen, beispielsweise für Powerpoint-Präsentationen sollen in Bezug auf Barrierefreiheit geprüft und überarbeitet werden.

Aufgrund der Komplexität dieses Vorhabens ist es denkbar, hieraus ggf. ein Folgeprojekt abzuleiten.

Ziele & Nutzen

  • Verbesserung der Barrierefreiheit von veröffentlichten Dokumenten
  • Einfachere Umsetzung barrierearmer Materialien

Kontakt

Avatar Lindenberg (sie/ihr)

Julia Lindenberg (sie/ihr)

Projektkoordination Inklusion und Teilhabe

Dechenstraße 3-11

53115 Bonn

Avatar Müller (er/ihm)

Yasha Müller (er/ihm)

WHF Digitale Barrierefreiheit, erreichbar mittwochs und donnerstags

Dechenstraße 3-11

53115 Bonn


In Kooperation mit

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