Werkstattgespräche

Im Rahmen des Projekts fanden insgesamt sechs Werkstattgespräche statt. Sie richteten sich an alle Studierenden, Lehrenden, Forschenden und Mitarbeitenden der Universität Bonn. Sie fanden als moderierte World Cafés statt und thematisierten die Diversitätsdimensionen Inklusion, Bildungsgerechtigkeit, Diskriminierungsschutz, Geschlechtergerechtigkeit und Familiengerechtigkeit. Die Werkstattgespräche gaben eine Gelegenheit zur Diskussion unterschiedlicher Perspektiven, Bedarfe und Ideen. Diese wurden gesammelt und sollen bei der Planung neuer Vorhaben und bei zukünftigen strategischen Überlegungen mit einbezogen werden.

Werkstattgespräch Inklusion und Teilhabe

Am Werkstattgespräch „Inklusion und Teilhabe“ nahmen Vertretungen aller Statusgruppen der Universität Bonn teil, um anhand der World-Café-Methode in unterschiedlichen Konstellationen verschiedene Facetten, eigene Perspektiven sowie Ideen zu Veränderungspotenzialen der Uni Bonn im Bereich „Inklusion und Teilhabe“ zu diskutieren.

Als vorläufiges Fazit lässt sich festhalten, dass die Universität eine Strategie als Rahmen benötigt, in der die Umsetzung inklusiver Lehr-, Lern- und Arbeitsbedingungen als Querschnittsaufgabe für alle Bereiche des universitären Lebens nachhaltig vorgegeben wird. Zentrale Anforderungen sind klare Zuständigkeiten und Verfahrenswege, Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, sowie die bessere Zugänglichkeit zu und Transparenz von Informationen.

In einem solchen Rahmen könnten die gesetzlichen Vorgaben zur digitalen und baulichen Barrierefreiheit effizienter umgesetzt werden, zu einer Evaluation und Modernisierung der Prüfungsordnungen im Hinblick auf die Umsetzung von Nachteilsausgleichen führen, und ebenso eine Veränderung der Universitätskultur bewirken. So ist ein Wunsch der Diskutierenden, dass Möglichkeiten und neue Wege im Bereich hybrider Lehre, Remote-Arbeiten und somit Alternativen zur Anwesenheitspflicht gefunden werden.

Die Diskussionsergebnisse werden aufbereitet und fließen nach Projektende in weitere Planungen und strategische Überlegungen mit ein, z.B. in die Erarbeitung der Diversitätsstrategie der Universität Bonn.

Werkstattgespräch Bildungsgerechtigkeit

Beim zweiten Werkstattgespräch wurden vier verschiedene Fragestellungen rund um das Thema Bildungsgerechtigkeit diskutiert. Die Diskussionsschwerpunkte umfassten 1) Ankommen und Orientierung, 2) Stipendien und Finanzierung, 3) Studiums- und Promotionszweifel sowie 4) die Situation von Erstakademiker*innen. An einem fünften Tisch wurden alle Fragen auf Englisch diskutiert, um auch die Perspektiven und Ideen internationaler Universitätsmitglieder aufzunehmen.

Vorläufig lässt sich festhalten, dass an der Universität Bonn auf ganz verschiedene Weise schon viel getan wird für mehr Bildungsgerechtigkeit. Allerdings sollte das Thema insgesamt noch stärker in den Fokus der Universitätsgemeinschaft rücken.

Ein ganz zentrales Diskussionsergebnis war die Bedeutung verbesserter Informationen in verschiedenen Bereichen des Universitätslebens. Dazu zählen beispielsweise die Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten, das Bekanntmachen von Unterstützungsangeboten und die Bereitstellung von mehr englischsprachigen Informationen, um das Ankommen von Universitätsmitgliedern aus dem Ausland zu erleichtern.

Daneben wurde auch deutlich, dass u.a. Erstakademiker*innen von verbesserten Zugängen an die Universität sowie von Mentoring oder einem verstärkten Austausch mit Vorbildern profitieren würden.

Die Ergebnisse des Werkstattgesprächs werden zusammengefasst und sollen im Anschluss für weitere Projektplanungen und Strategien, z.B. die Entwicklung der Diversitätsstrategie der Universität Bonn, berücksichtigt werden.

Werkstattgespräch Geschlechtergerechtigkeit

Verschiedene Hände, die Zahnräder aus Holz zusammenfügen
© Universität Bonn

Am Werkstattgespräch „Geschlechtergerechtigkeit“ nahmen Vertretungen aller Statusgruppen der Universität Bonn teil, um anhand der World-Café-Methode in unterschiedlichen Konstellationen verschiedene Facetten, eigene Perspektiven sowie Ideen zu Veränderungspotenzialen der Uni Bonn im Bereich „Geschlechtergerechtigkeit“ zu diskutieren.

Als vorläufiges Fazit lässt sich festhalten, dass sich die Teilnehmer*innen weiterhin gezielte Förderung von unterrepräsentierten Personengruppen – wie Frauen in vielen Bereichen der Universität – und darüber hinaus noch umfassendere Awareness für das Thema geschlechtlicher Vielfalt und eine Sensibilisierungsmaßnahmen wie beispielsweise Schulungen dazu an der Universität wünschen. Hierzu gehört es auch, dass vielfältigere akademische Karrierewege Akzeptanz finden, so dass diversere Teams unter einer gender- und diversitätssensiblen Führung zusammenarbeiten. Sowohl die Wertschätzung von Role Models als auch Allyships, d.h. die Solidarität von privilegierteren mit weniger privilegierten Mitgliedern der Universität, ebnet den Weg zu einer Vielfalt schätzenden Universitätskultur.

Diskutiert wurden aber auch ganz konkrete Maßnahmen, wie Anti-Bias-Schulungen für alle Statusgruppen, die Einrichtung zusätzlicher All Gender WCs, gendersensible (Bild)Sprache und die Arbeit mit Awareness-Konzepten.

Die Diskussionsergebnisse werden aufbereitet und fließen nach Projektende in weitere Planungen und strategische Überlegungen, wie die weitere Ausarbeitung der Diversitätsstrategie der Universität Bonn, ein.

Werkstattgespräch Diskriminierungsschutz

Verschiedene Hände, die Zahnräder aus Holz zusammenfügen
© Universität Bonn

Vertretungen aller Statusgruppen der Universität Bonn haben am Werkstattgespräch "Diskriminierungsschutz" mit Hilfe der World Café-Methode Diskriminierungsmerkmale und -risiken auf struktureller und institutioneller Ebene in den Blick genommen und gemeinsam reflektiert.

An den verschiedenen Thementischen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Diskriminierungsschutz in unterschiedlichen universitären Kontexten zu diskutieren: in der Beratung, in Forschung und Lehre, in der wissenschaftlichen Praxis und in der Universitätsgemeinschaft im Allgemeinen. An einem englischsprachigen Tisch wurden auch die Perspektiven internationaler Studierender und Beschäftigter einbezogen.

Als einige der zentralen Ergebnisse wurden verschiedene Bedarfe und Lösungsvorschläge ermittelt. Dazu zählen eine intensivere Verankerung des Diskriminierungsschutzes als Querschnittsaufgabe in den Strukturen (z. B. im Rahmen des Onboarding-Prozesses und durch die Ausarbeitung von Schutzkonzepten), die Etablierung eines Verhaltenskodex und von Awareness-Konzepten, eine stärkere Vernetzung und Unterstützung der Beratungspersonen im Bereich Antidiskriminierung sowie die Reduzierung/Prävention von Machtmissbrauch und die weitere Förderung einer diversitätssensiblen Lehre.

Die Beteiligung an den Diskussionen war rege und die Impulse aus der Werkstatt werden nun in die geplante Diversitätsstrategie der Universität Bonn einfließen, um die Antidiskriminierungsarbeit der Universität weiter auszubauen.

Werkstattgespräch Familiengerechtigkeit

Verschiedene Hände, die Zahnräder aus Holz zusammenfügen
© Universität Bonn

Als vorläufiges Fazit lässt sich festhalten, dass die Universität bereits einige Unterstützung anbieten kann, dass diese zum Teil aber noch besser und breiter beworben werden muss, damit sie von Universitätsmitglieder mit Care-Verantwortung in Anspruch genommen werden kann und eine Entlastung im Studium oder in der Arbeit bietet.

Als Problem wurde oftmals geschildert, dass Kinderbetreuung u.a. aufgrund des großen Fachkräftemangels nicht immer zuverlässig ist und auch in der Ferienzeit große Betreuungslücken entstehen können. Als bislang wenig präsentes Thema wurde auch die Herausforderung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege thematisiert. Eine Schwierigkeit hierbei besteht in den unvorhersehbaren Verläufen bzw. der nicht absehbaren Dauer von Pflege. Mit Blick auf den Wissenschaftsbetrieb wünscht man sich mehr Entlastung von administrativen Aufgaben und neue Führungsmodelle zur Entlastung der Mitarbeitenden.

Auch wurde der Wunsch laut, dass es für alle Mitarbeitenden in der Wissenschaft/in den Fakultäten regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche geben soll. Im Hinblick auf eine stärker ausgeprägte familiengerechte Führung, sowohl in Wissenschaft als auch in Verwaltung, kam der Wunsch nach mehr Flexibilität der Arbeitszeitgestaltung sowie familienfreundlicher Terminfindung auf und der Hinweis, dass insbesondere Väter immer noch Schwierigkeiten hätten, ihre Familienzeit gegenüber Führungspersonen anzusprechen und durchzusetzen, ohne in eine „Schublade“ gesteckt zu werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass mehr Betreuungsangebote, eine stärkere Sichtbarkeit von Familienaufgaben im Berufsalltag, mehr Flexibilität bei der Arbeits(zeit)gestaltung und die Sensibilisierung von Führungspersonen wichtige Maßnahmen/Bausteine auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Hochschule sind.


Kontakt und Organisation

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Anna Hollstegge

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Daina Hues

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