Lesung “Elternschaft und Wissenschaft – Wege aus der Unvereinbarkeit“

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Familienbüro

Die Universität Bonn hat im letzten Jahr das mit Beginn der Exzellenstrategie gesetzte Ziel erreicht, den Anteil der Professorinnen an der Universität auf 30% zu erhöhen. Dies ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur Parität, der weiterverfolgt werden soll. Umso wichtiger ist es die fortbestehenden Hürden der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie zu reduzieren. Gemeinsam wollten wir strukturelle Barrieren beleuchten und mögliche Lösungen diskutieren. In diesem Zusammenhang präsentierten Dr. Sarah Czerney und Dr. Lena Eckert vom Netzwerk Mutterschaft & Wissenschaft im Rahmen einer Lesung und eines Workshops zentrale Erkenntnisse aus ihren Büchern Mutterschaft und Wissenschaft (2020) und Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie (2022).

Inhalt der Lesung

Trotz jahrzehntelanger Bemühungen um Frauenförderung und Chancengerechtigkeit in der Wissenschaft ist die leaky pipeline noch immer nicht gestopft und die gläserne Decke nicht durchbrochen. Noch immer sind mehr als 70% der Professuren in Deutschland mit Männern besetzt, arbeiten mehr Frauen in Teilzeit und sind stärker von Gender-Pay-Gap, Rentenlücken und Ausschlüssen aus männerdominierten Netzwerken betroffen. Diese Ungleichheiten verschärfen sich zusätzlich durch die maternal wall – die Barrieren, denen Wissenschaftler*innen begegnen, wenn sie Mütter werden. Weiblich gelesene Personen stehen zudem unter Generalverdacht, dass irgendwann die Kinder wichtiger sein könnten als die Karriere - auch wenn sie gar keine haben wollen oder können.

Welche Auswege und Hilfestellungen kann es in dieser Situation für Mütter in der Wissenschaft geben? Welche Möglichkeiten haben Hochschulen, um dem vermehrten dropout von Müttern entgegen zu wirken? Neben einer Analyse des Status quo der sogenannten Vereinbarkeit haben Dr. Sarah Czerney und Dr. Lena Eckert vom Netzwerk Mutterschaft & Wissenschaft diese Fragen diskutiert und stellten good practice aus ganz Deutschland und Österreich vor.

Portrait der Autorinnen Czerney und Eckert
"Es ist Zeit für eine gerechte Aufteilung von Sorgearbeit!" © Eckert / Czerney

Dr. Sarah Czerney

Dr. Sarah Czerney ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin, Co-Gründerin des bundesweiten Netzwerks Mutterschaft und Wissenschaft sowie systemische Beraterin (in Weiterbildung, DGSF). Aktuell arbeitet sie an der Koordinierungsstelle Genderforschung und Chancengleichheit Sachsen-Anhalt in einem Projekt zu Mutterschaft und Wissenschaft. Sie ist Mitherausgeberin der Bücher „Mutterschaft und Wissenschaft. Die (Un-)Vereinbarkeit von Mutterbild und wissenschaftlicher Tätigkeit“ (Springer 2020) und „Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie. (Un-)Vereinbarkeit zwischen Kindern, Care und Krise“ (Budrich 2022). In ihren Publikationen, Workshops, Vorträgen und Beratungen beschäftigt sie sich vor allem mit den Themen Chancengerechtigkeit mit Schwerpunkt auf Mutter- und Elternschaft in der Wissenschaft, feministische Wissenschaftskritik, feministische Mutterschaft und gleichberechtigte Elternschaft.

Dr. Lena Eckert

Dr. Lena Eckert ist Genderwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Medien-, Bildungs- und Schreibforschung. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin des icp – institute for critique and practice in Berlin. Sie hat 2021 zusammen mit Dr. Sarah Czerney das Netzwerk Mutterschaft und Wissenschaft gegründet. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Kritik von Macht- und Herrschaftsverhältnissen in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Als Speakerin und Autorin liegt ihr Fokus derzeit auf Mutterschaft und unbezahlte Sorgearbeit. Sie ist außerdem als Coach und Beraterin zu den Themen Vereinbarkeit, Diversity und wissenschaftlichem Schreiben tätig.


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